Ein Dickhäuter im Porzelanladen

1515 Rhinocervs Restaurant

Wie kommt denn das Rhinozeros an die Copacabana?

Eher würde man wohl den berühmten Elefanten zwischen feinem Geschirr erwarten. Stattdessen findet sich südamerikanische Lebenslust. Fürs Gestaltungskonzept wie fürs Menü lieferte die brasilianische Küste Ideen, denn Bettina und Viviane Zabold kommen von dort.

GastronomieRhinocervs Restaurant
Standort90419 Nürnberg
Gesamtfläche85 m²
InnenarchitekturPetra Schätzler Interior Design
PlanungsbüroVB Gastro-Management GmbH
Zum Profil
FotografieRuth Leavett & Doris Bordon
Das Restaurant befindet sich im denkmalgeschützten Jugendstilhaus mit imposantem Eingangsportal. Bodentiefe Fenster mit Rundbögen geben dem Raum Großzügigkeit und Licht.

Bettina & Viviane Zeibold

Ein hohes, imposantes Eingangsportal führt in das charmante Eckrestaurant im denkmalgeschützten Jugendstilhaus an der Rohledererstraße in Nürnberg. Bodentiefe Fenster verleihen den Räumen eine schöne Durchlässigkeit und verbinden Draußen mit Drinnen. Im Inneren erwartet den Gast eine angenehm unprätentiöse Stimmung und eine Signalfarbe – gepolsterte Sitzbänke in klarem Dunkelblau. Dazu Akzente in Messing und Möbel im Naturton Eichenholz. Darüber zeigt sich sichtbares Mauerwerk, das die alte Bausubstanz einbezieht und zum Dekor erklärt. Die restlichen Wände sind schlicht in Weiß gestrichen. Offen, nahbar, gelassen, so wünschten sich die Schwestern Zabold das Interieur. „Nachdem wir mit unserem Foodkonzept komplett neue Wege gehen und eine moderne gehobene Küche mit brasilianischem Temperament bieten, sollte das Interiorkonzept mit reduzierten Strukturen für Sicherheit stehen und Wohlfühlatmosphäre versprechen.“ Besonders freut es die Schwestern, dem kleinen Gastraum räumliche Großzügigkeit gegeben zu haben. Das Ambiente soll eine offene, zurückhaltende Bühne für die kreativen Gerichte bieten. So kann sich der Gast am besten auf eine Reise in neue Geschmackswelten einlassen. „Und das ganz ohne Copacabana-Kitsch“, sagt Küchenchefin Viviane Zabold, die in Rio de Janeiro geboren wurde. Neben den kulinarischen Botschaften aus der Küche kommt die Chefin auch mal persönlich an den Tisch, erzählt von den Rezepten ihrer Kindheit und von der brasilianischen Lebensweise. „Wein ist unsere zweite große Leidenschaft“, verrät sie und dass sie auf eine gute Beratung viel Wert legt. Das kommt gut an bei den Gästen, darunter Einheimische und viele Expats, Genusstouristen oder Firmenmitarbeiter, die einen besonderen Anlass feiern möchten. Nun aber zu der Frage nach dem Dickhäuter im Logo. „Mit der außergewöhnlichen Namensgebung 1515 Rhinocervs schaffen wir Neugierde und Aufmerksamkeit. Es ist eine Hommage an Albrecht Dürer, den großen Künstler unserer Stadt. Dieser zeichnete im Jahr 1515 den Holzschnitt ‚RHINOCERVS‘. Er selbst liegt übrigens auf dem Friedhof gleich gegenüber begraben.“

Impressionen