Zoom Club

Neues Nachtleben an ikonischer Stätte

Spagat zwischen Hommage und Neuinszenierung

Wenn ein vertrauter Club die Frankfurter Innenstadt verlässt und in der neuen Location früher eine echte Institution zu Hause war, ist ihm die Aufmerksamkeit gewiss: Der „Zoom Club“ ist in die ehemaligen Räumlichkeiten des legendären „Cocoon“ eingezogen. Und dem Team von Design in Architektur (DIA) ist der Spagat zwischen Hommage und Neuinszenierung perfekt geglückt. „UFO“ nannten Dietz Joppien Architekten ihren futuristischen Loft- und Gewerbebau in Fechenheim – und wollten damit auf den „unbekannten Frankfurter Osten“ verweisen, in dem das preisgekrönte Gebäude mit dem dreieckigen Grundriss multiple Nutzungsmöglichkeiten bietet. Berühmt geworden ist es durch Sven Väths Techno-Tempel „Cocoon“, der über die Stadtgrenzen hinaus die Fans elektronischer Musik einst in den unbekannten Osten der Mainmetropole gelockt hat. Nach fünf Jahren Leerstand erschallt im Erdgeschoss des ikonischen Baus aus dem Jahr 2005 nun wieder Musik: Der vorher in der Innenstadt beheimatete „Zoom Club“ will als besonderer Konzertclub kleinen und großen Bands in Europa eine Bühne bieten und das kulturelle Leben der Stadt bereichern.

GastronomieZoom Frankfurt GmbH
Standort60386 Frankfurt am Main
Gesamtfläche3.500 m²
InnenarchitekturDESIGN IN ARCHITEKTUR
PlanungsbüroDESIGN IN ARCHITEKTUR
Zum Profil
FotografieSonja Schwarz
...das kulturelle Leben der Stadt bereichern.

Ingo Haerlin & Bianca Lautenschläger-Haerlin

Schon bei der Eröffnung im Mai 2022 ist das Konzept aufgegangen: Das Publikum hat sich organisch auf die Areale verteilt, die sich um den zentralen dreieckigen Konzertsaal gruppieren. Der rockig anmutende Barbereich kann mit seiner Bühne auch für kleinere Konzerte genutzt werden. Eine mit Fliesen von Topgres gestaltete Trinkhalle bildet den Übergang zur Raucherlounge, die sich in einer der abgerundeten Ecken des Gebäudes befindet. Hier sitzt man unter den Pascha-Leuchten von frauMaier auf Hockern von Atelier Haussmann und bewundert die Wandgestaltung von Künstlerin Delphine Buhro. Weiter geht es zu den markanten Sitzmöbeln aus Beton-U-Steinen, die zur zentralen Bar führen – und schließlich hinein in den Backstage-Bereich. Dessen aufwendige Gestaltung mit verschiedenen Rückzugsorten und einer Zone für After-Show-Partys macht ihn zum Highlight für die Künstler. Wie zufällig laufen die verschiedenen Zonen ineinander: Die Gestalter von DIA haben diesen Wunsch des Bauherrn ebenso umgesetzt, wie sie der besonderen Historie des Ortes gerecht geworden sind. Die stilprägende Membranwand des „Cocoon“ mit ihrer wabenartigen Struktur aus weißen Flowstone-Modulen wurde prominent in den Saal und Eingangsbereich des „Zoom Clubs“ integriert und in Szene gesetzt. Eine liebevolle Verneigung, die viel Raum für Neues lässt.

Impressionen