Tokio liegt in Südtirol

Aomi by Hidalgo

Für japanische Tradition muss man nicht um den halben Erdball fliegen - ein Trip nach Meran reicht schon.

In rund 40 Jahren führte Otto Mattivi das Grill-Restaurant „Hidalgo“ in Burgstall bei Meran zum Erfolg, über Südtirol hinaus eine Institution. Im Herbst 2015 kam mit dem „Aomi“ ein Beeftasting-Restaurant dazu, in dem Feinschmecker dem edlen Wagyu-Rind huldigen. Rund um das Kultfleisch entfaltet das „Aomi“ eine feingeistige Welt, die japanische Traditionen authentisch aufnimmt.

GastronomieAomi Wagyu Restaurant
StandortI-39014 Burgstall, Südtirol - Italien
Gesamtfläche140 m²
 
PlanungsbüroHidalgo GmbH des Otto Mattivi
Zum Profil
AusführungArchitektin Catherine Pullirsch
FotografieDorothea Weis
Durch die große bodentiefe Glasfront zum Garten sind Innen und Außen eine Einheit. Das Grün des Gartens geht in Resonanz mit dem Indigoblau des Restaurants.

Lissy Pernthaler & Otto Mattivi (Inhaber )

Otto Mattivi gilt als Urgestein der Südtiroler Gastro-Szene, bekannt über die Grenzen hinaus. Er sei die Speerspitze einer modernen Fleischküche, sagt man über ihn. Ein viermonatiger Aufenthalt in Argentinien entfachte 1973 seine Leidenschaft für hochwertiges Fleisch. Sein „Hidalgo“ ist längst eine feste Größe für Genießer hochwertiger Steaks. „Das ,Aomi‘ ist sozusagen unser Restaurant im Restaurant“, erklärt Lissy Pernthaler. Die Idee für das fernöstliche Design des ersten Wagyu-Restaurants in Europa war bald gefunden und wuchs. Als einziges in Italien, Österreich und der Schweiz ist das „Aomi“ übrigens Mitglied der Kobe Beef Association. Den Gast, der heute den separaten Raum des „Aomi“ mit seinen 17 Sitzplätzen durch die Shoji-Tür betritt, umhüllt sofort angenehme Ruhe. Rund 70 Quadratmeter umfasst der Raum, noch einmal so viel bietet der atmosphärische Garten mit der beleuchten Rückwand, bepflanzt mit Bambus und japanischem Ahorn. Das Grün des Gartens geht dabei in schöne Resonanz zu dem Indigoblau des „Aomi“. Aus zwei Kanji-Zeichen setzt sich sein Name zusammen: „Ao“ bedeutet Bläulichkeit oder jung, „mi“ steht für Geschmack. Weil Blau in der Natur so selten ist wie das edle Fleisch, wurde es zur Symbolfarbe gewählt. So findet sich Blau in vielerlei Gestalt im japanisch klar und dezent gestalteten Interieur wieder, in Stoffen und Stühlen, in Vasen und Accessoires. Im Patio wurden die alten Korkeichen und der Olivenbaum beibehalten. Und wie sich in der Einrichtung und im Garten Elemente aus beiden Kulturen treffen, verschmelzen auch in der Küche mediterrane und japanische Einflüsse rund um die Hauptzutat: Wagyu-Fleisch aus Japan und Südtirol.

Impressionen