Ein Elefant an der Bar

Bonechina

Eine übliche Bar ist das Bonechina in Alt-Sachsenhausen nicht. Dafür eine sehr Besondere! Hier zapft sich der Gast sein Tonic Water selbst, und das Gespräch dreht sich um den Elefanten im Porzellanladen. Einen Besuch wert ist die außergewöhnliche Bar im blauen Look der Frankfurter Fliese auf jeden Fall.

GastronomieBonechina
Standort60594 Frankfurt a. M.
Gesamtfläche90 m²
 
PlanungsbüroStudio ABERJA
Zum Profil
AusführungStudio ABERJA
FotografieSteve Herud
Die Idee (hinter dem Konzept) ist eine Bar als Kunstraum zu inszenieren. Die traditionellen Grenzen einer Bar werden aufgehoben. Eine Hauptskulptur wird inszeniert, die Gäste bewegen sich mit den Gastgebern um die Skulptur herum und kreieren so eine Gemeinschaft.

Robin Heather & Juliane Maier

Die bürgerliche Fassade lässt den besonderen Innenraum nicht erahnen. Das heutige Lokal war eine mehrfach überformte Gastwirtschaft der Achtzigerjahre in einem denkmalgeschützten Fachwerkhaus aus dem 18. Jahrhundert. Die traditionelle Barriere zwischen Besucher und Barkeeper existiert im Bonechina nicht. Vielmehr verströmt der Raum eine gemütliche Wohnzimmeratmosphäre mit Kunst-Appeal. Inhaber Sven Riebel und sein Team inszenieren die Bar als einen Ort der Begegnungen und konfrontieren den Gast mit einem ausgefallenen Konzept. Anstelle des Tresens steht markant ein blauer Keramik-Elefant im Zentrum. Die dominante Skulptur sieht aus, wie in Origami-Papier gefaltet, wurde aber vom Designstudio ABERJA zusammen mit dem Bildhauer Marc Rammelmüller digital entwickelt und aus Keramik aufwändig produziert. Kommunikativ bewegen sich die Barbesucher mit den Gastgebern um die Hauptfigur und bilden eine Gemeinschaft von zwanzig Gleichgesinnten. Der Elefant ist figurgewordenes Abbild der Raumgestaltung. In Rautenform verlegte Keramikfliesen in einem intensiv dunklen Blauton kleiden die gesamte Bar aus und lassen die Atmosphäre homogen verdichtet wirken. Das warme Licht der Leuchten hebt die plastische Form der Frankfurter Fliese hervor und betont so den Kontrast zum weichen, hellen Birnbaumholz der geölten Bodendielen und rautenförmigen Regale. Stolz sind die Planer auf die konsequente Reduktion der Materialien: Messing, Birnbaumholz und Keramik. Da die Trockenbauelemente maßgefertigt wurden, mussten nur wenige der handgefertigten Fliesen bei der Fertigstellung zugeschnitten werden. Museal wirkende Bänke und Sessel bieten die Möglichkeit, die entspannte Self-Service-Stimmung in Ruhe auf sich wirken zu lassen. Die Barchefs stehen den experimentierfreudigen Besuchern bei der Wahl ihrer Base mit vorgemixten Cocktails in kleinen Fläschchen zur Seite. Ergänzt wird der Drink auf Wunsch dann aus der Tonic-Quelle: dem blauen Elefanten! Das Ziel, den Gemeinschaftsgedanken zu etablieren und ein Zuhause auf Zeit zu kreieren, ist mit diesem Kunst-Raum sichtbar gelungen.

Impressionen