Malerische Kulisse

Das Bootshaus

Der Blick schweift über die Flussauen in die Rheingauer Weinberge mit seinen Baudenkmälern aus einer anderen Zeit.

Berühmt für seine ungewöhnliche Kultur- und Naturlandschaft entlang der Hänge des Rheinischen Schiefergebirges, zählt das Obere Mittelrheintal seit 2002 zum UNESCOWelterbe. Bingen und Rüdesheim bilden dabei das südliche Entree für die 67 Kilometer lange Strecke flussabwärts in Richtung Koblenz. Hier, an der Hafeneinfahrt von Bingen und vis-à-vis des Rüdesheimer Drachensteins, wo einst der Maler William Turner die Landschaft in seinen Bildern einfing, liegt das „Hotel Papa Rhein“.

GastronomiePapa Rhein Hotel GmbH
Standort55411 Bingen am Rhein
Gesamtfläche460 m²
 
PlanungsbüroLemmer concepte GmbH
Zum Profil
Ausführunglemmerconcepte GmbH
FotografiePapa Rhein Hotel GmbH
Durch die bewußt in hellen Tönen gehaltenen Oberflächen entsteht ein lässiger, luftig lebensfroher und unkomplizierter Vintage-Look.

Beate Lemmer

Bereits im Sommer 2020 öffnete Hotelier Jan Bolland erstmals die Pforten zu seinem neuesten Hotel & Spa am Binger Hafenpark. Nach dem Pre-Opening zwischen den Lockdowns lädt das „Papa Rhein“ nun seit 2021 auch zu Tisch in „Das Bootshaus“, für dessen gastronomische Leitung Nils Henkel mit seiner „Pure Nature Küche“ verantwortlich zeichnet. „Pur, authentisch und regional“ war auch Jan Bollands Vorgabe an die Innenarchitekten und Innenarchitektinnen von lemmerconcepte aus Mainz: Ein Restaurant mit urbanem wie maritimem Flair, das regionale Elemente widerspiegelt und nicht zuletzt den Geist des Ortes aufgreift. Denn dort, wo bis vor einigen Jahren noch Bahn- und Industriebrachen das Bild prägten, haben sich die Flussauen mit der Landesgartenschau 2008 zum „Kulturufer“ verwandelt, das zum Verweilen zwischen Denkmälern der Schifffahrt und Parkflächen einlädt. Und so zelebrieren die Gestalter die Authentizität der verwendeten Materialien und Elemente: Unbehandelter Beton und Estrich finden sich im Barbereich neben dem Sand vom Flussufer, sichtbare Lüftungs- und Installationskanäle zitieren Bilder von Schiffen und Industriekultur. Nicht zuletzt die mit viel Engagement ausgesuchten historischen Dekorationselemente lassen im Holzhybridgebäude Vintage-Stimmung aufleben, „als sei alles schon ewig so gewesen“. Die hell gehaltenen Oberflächen und Leinenstoffe, kombiniert mit Leder, Holz und Korbgeflecht, unterstützen diesen „leichten und lebendigen Seebad-Look“, wie Innenarchitektin Beate Lemmer die Atmosphäre in den neuen Räumlichkeiten beschreibt. Die eigentliche Herausforderung bei dem Projekt aber war die Zonierung des quadratischen Raums mit seiner großen Fläche, die Bespielung der „ungeliebten Raummitte“. Die Innenarchitekten lösten dies mit einem „Haus im Haus“: Eine Holzkonstruktion umfasst das erhöhte Podest, das einladende Sitzbereiche auch in der Mitte ermöglicht und insbesondere den Blick über die Flussauen in die Rheingauer Weinberge mit seinen Baudenkmälern aus einer anderen Zeit weit schweifen lässt.

Impressionen