Phönix aus der Asche

Farmer's Club auf Gut Sonnenhausen

Von Morgennebel, Feuerküchen und besonderen Orten.

„Der Anblick des Gutshofes und des Bauernhauses im Morgennebel, die Ruhe spürend“ war der Moment, der Georg Schweisfurth und seinen Vater vor über 30 Jahren das erste Mal zum Staunen brachte. Hier gründeten sie 1985 die Herrmannsdorfer Landwerkstätten, später das Bio- und Tagungshotel Gut Sonnenhausen als einen Ort der Begegnung. Das Gefühl aber, beim Anblick der Lichtung aus dem dichten Wald kommend, das sei geblieben.

GastronomieGut Sonnenhausen GmbH & Co. KG
Standort85625 Glonn
Gesamtfläche395 m²
 
PlanungsbürovonMeierMohr Architekten PartG mbB
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AusführungvonMeierMohr Architekten PartG mbB
FotografieRainer Viertlböck

Stefan Mohr & Helgo von Meier

Über die Jahre folgten schrittweise Umbauten und Sanierungen – bis im Spätsommer 2016 ein Brand die Stallungen des historischen Bauernhauses zerstörte. Nur dort, wo das Bildnis des heiligen Florian, Schutzpatron der Feuerwehr und des Feuers, die Fassade schmückte, verschonten Feuer und Rauch den Bau von 1800. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und ortsansässigen Handwerksbetrieben wurde das historische Gebäude wieder aufgebaut und in liebevoller Detailarbeit zu neuem Leben erweckt. Mehr noch: Mit dem „Farmer's Club Restaurant“ ist eine Feuerküche eingezogen, in der Felix Fischer seit 2019 das Feuer schürt und mit Gourmetküche die Gäste begeistert. „Das Feuer hat einen Teil des Hauses genommen – als Friedensangebot wurde es an zentraler Stelle wieder platziert und bestimmt maßgeblich den Pulsschlag des Ortes“, erklären vonMeierMohr Architekten, die für den Wiederaufbau verantwortlich zeichnen, diese im ersten Moment vermutlich ungewöhnliche Entscheidung. Durch die beiden ehemaligen Stalltore – heute mit großen Flügeltüren verglast – gelangt man ebenerdig in den Gastraum des „Farmer’s Club“. Zunächst als ein Gemeinschaftsraum für Veranstaltungen, Feiern und Kunstausstellungen genutzt, wurde er für den Restaurantbetrieb durch zwei Feuerstellen ergänzt – hier wird über offenem Feuer gemeinsam gekocht, gegrillt und gegart. An der gegenüberliegenden Seite ist die Bar im Raum integriert und erlaubt so einen unmittelbaren Austausch mit den Gästen. Die „erdige Bausubstanz“, wie die Architekten vonMeierMohr die verwendeten Materialien Holz, Ziegel und Lehm bezeichnen, schafft das Wohlfühlklima im Raum. Moderne Kunst, Glaselemente und viel Licht lassen das Interieur lebendig werden. Mit den Vintage-Möbeln von Luis Mock aus Rott am Inn ist die Philosophie des Bauherrn greifbar, Historisches mit Modernem zu verbinden. Und so funkeln Kronleuchter über den rustikalen Tischen mit den Funken der Flammen um die Wette und lassen die Gäste in die Atmosphäre dieses besonderen Ortes eintauchen. Staunend. Während der Blick über die Gartenlandschaft und ehemalige Schafweide hin zu den großen Walnussbäumen schweift.

Impressionen