Wenn die Muse altes Gemäuer küsst

KLYO

Eine antike Muse mit einer Vorliebe für Geschichte - und gute vegetarische und vegane Gerichte.

Wo Geschichte und Geschichtenerzählen zusammenkommen: Klio, die Tochter von Zeus und Mnemosyne, ist nicht nur die Schutzpatronin der Historiker und Muse der Geschichtsschreibung – sie ist die Namensgeberin für das Hospitality- und Shopkonzept „KLYO“. Seit 2017 in der Wiener Urania zu finden, bereichert eine zweite Location seit Sommer 2021 nun die Grazer Altstadt.

GastronomieKLYO GmbH
Standort8010, Graz, Österreich
Gesamtflächeca. 225 m²
 
AusführungBÜRO KLK
FotografieDavid Schreyer
Gebürsteter Edelstahl, blaugrüner Carat und ein monochromes Farbkonzept in hellem Off-White sind die wiederkehrenden Gestaltungselemente (...).

Theresie Kohlmayr, Jonathan Lutter & Christian Knapp (Büro KLK)

Weder klassisches Café noch Bistro noch Restaurant. Die Vision der beiden Betreiber Manfred Pschaid und Andreas Nigitz war es, mit „KLYO“ einen Ort der Gemeinschaft und der sozialen Interaktion zu schaffen. Einen Raum, um Geschichten zu erzählen – umgeben von der Geschichte des historischen Bestands. Baudenkmäler in zentraler Lage als Markenzeichen sowie wiederkehrende Interior-Attribute, individuell an den jeweiligen Standort angepasst. Das Konzept haben die beiden Gastronomen in enger Zusammenarbeit mit dem interdisziplinären Team von BÜRO KLK, die für die Architektur verantwortlich zeichnen, und den Grafikern von Bureau F entwickelt, deren florale Illustrationen den Innenraum wie auch die Website zieren. Der kulinarische Schwerpunkt der beiden „KLYOs“ liegt neben dem Rund-um-die-Uhr-Frühstück auf veganen und vegetarischen Speisen. „Was auch immer möglich ist, wird selbstgemacht“, ist der Anspruch. Und so kommen die Säfte vom Bauernhof der Familie Pschaid, der Kaffee aus der eigenen Röstung, wie auch der Gin eigens hergestellt wird und die Keramik handgemacht ist. Das „KLYO Alte Münze Graz“ befindet sich im ehemaligen Münzamt, einem Gebäude aus dem 17. Jahrhundert am Fuße des Grazer Schloßbergs, dessen denkmalgeschützte Mauern und Gewölbe die räumliche Gestaltung und Atmosphäre definieren. Über den großzügigen begrünten Außenbereich mit rund 100 Sitzplätzen kommend betritt man zunächst den KLYO Shop, dessen Regale in ihrer Form dem Tonnengewölbe folgen. Rechts vom Verkaufsraum gelangt man in den lebendigeren Bereich: An halbhohen Bistro-Tischen lässt sich bei einem schnellen Kaffee das Treiben an der Theke beobachten. Dort erzählt der Blaugrüne Carat, ein Vulkanstein aus den Kärtner Alpen, von seiner 450 Millionen Jahre alten Geschichte. Linker Hand lädt der Hauptgastraum zum längeren Verweilen unter dem Kreuzgewölbe. Von hier führt eine Treppe in das Untergeschoss, das neben weiteren Sitzplätzen Raum für wechselnde Nutzungen bietet – von Co-Working bis zur Brettspiel-Area. Zusammenkommen auch ohne zu konsumieren – das „KLYO“ heißt alle willkommen.

Impressionen