Wenn die Füchsin mit dem Hahn tanzt

Koller + Koller am Waagplatz

Ein Gebäude mit historischer Bedeutung und einer vielfältigen Speisekarte.

Das denkmalgeschützte Gasthaus Koller + Koller am Waagplatz gehört zu den historisch bedeutendsten Gebäuden in Salzburg und gilt als wichtiger Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens. Um das Erdgeschoss zu beleben, entschlossen sich die Inhaber zu einem neuen Konzept – und eröffneten 2018 eine Tagesbar in dem uralten Gewölbe.

GastronomieKoller + Koller am Waagplatz
StandortA-5020 Salzburg
Gesamtfläche 170 m²
 
PlanungsbüroBEHF Architects - BEHF Ebner Hasenauer Ferenczy ZT GmbH
Zum Profil
AusführungStephan Ferenczy, BEHF Architects
FotografieHelge Kirchberger Photography GmbH, Robert Steiner & Michael Nagl
Die gesamte Gewölbedecke im Erdgeschoß wurde mit Messingmosaikplatten überzogen, die die Akustik in den Gewölberäumen optimieren.

Stephan Ferenczy

Das Gasthaus Koller + Koller lebt von seiner Tradition und Geschichte und von der viel frequentierten Lage in der Salzburger Innenstadt. Seit 1974 ist das Restaurant ein Familienbetrieb, in dem traditionelle österreichische Küche sowie internationale Spezialitäten serviert werden. Um das etablierte Gasthaus mit modernen Akzenten ins 21. Jahrhundert zu befördern, entschlossen sich die Inhaber, Claudia und Norbert Koller, zum Umbau des Erdgeschosses in eine Tagesbar. Dabei stellte die Erhaltung der historischen Putzsubstanz des denkmalgeschützten Gewölbes aus dem 12. Jahrhundert ganz besondere Anforderungen an BEHF Architects aus Wien unter Leitung von Stefan Ferenczy. Im Blickpunkt stand das „Neu-in-Szene“-Setzen der historischen Decke, ohne diese zu berühren. Im Haupt- und Nebenraum wurde eine neue, selbsttragende Unterkuppel eingezogen und diese mit 14.000 patinierten Messingmosaikplatten belegt, die auch die Akustik in den Räumen optimieren. Als besonderes Highlight wurde das Unternehmenslogo des Hauses Koller + Koller, das eine tanzende Füchsin und einen tanzenden Hahn zeigt, auf einzelne Mosaikfliesen aufgetragen. Das Design hierzu stammt von der in Barcelona lebenden Grafikkünstlerin Cristina Spano und trägt zum besonderen Charakter bei. Innerhalb der historischen Räume wurden ausschließlich Marmor, Leder und Nussholz zu einem zeitlosen Bar-Ambiente kombiniert. Auch auf die sorgsame Erhaltung des historischen Bodens aus Adneter Marmor wurde Wert gelegt. Beim Lichtdesign wurde mit wenigen Ausnahmen auf aufwendige Leuchtkörper verzichtet und indirekte Beleuchtung bevorzugt. „Das Licht, seine Steuerung und die Möglichkeiten der Lichtkompositionen erzeugen die gewünschte Helligkeit. Im Wesentlichen sind es aber die verschiedenen Stimmungen und das Spiel mit der Tiefe der Materialien und ihrer Oberflächenqualitäten, die hier wirken“, sagt Architekt Stephan Ferenczy. Im Gastronomiekonzept zeigt sich die Tagesbar vielfältig: Von Kaffee und kleinen Snacks tagsüber reicht das Angebot bis zum Mittagessen und genussvollen Abendessen mit Rotwein und Whiskey.

Impressionen