Tausenundeine Nacht am Rhein

Lockschuppen

Bunte Küche in bunter Umgebung: Das ist der Lokschuppen in Köln.

Als sie 2016 mit 27 Jahren ihren ersten Michelin-Stern erkochte, war Julia Komp die jüngste Sterneköchin Deutschlands. Drei Jahre später nahm sie sich die Zeit, noch mehr von der Welt und ihren Küchen kennenzulernen. Zurück in ihrem Heimathafen Köln entführt sie nun in „Lindgens Lokschuppen“ ihre Gäste in die Aromenwelten Chinas und Indiens, über Marokko und den Oman bis nach Brasilien.

GastronomieLindgens Lokschuppen by Julia Komp
Standort51063 Köln
Gesamtfläche350 m²
 
PlanungsbüroMartha Chen Nunes
Zum Profil
AusführungMartha Chen Nunes
FotografieFotografie Aryan Mirfendereski
Die Wände im Innenraum sind möglichst erhalten worden. So ist das ganze Lokal von den roten Ziegelsteinen mit der sichtbaren Stahlkonstruktion und dem Holzdach geprägt.

Martha Chen Nunes

Nach einem Jahr Reisen kehrte Julia Komp im Winter 2019 mit noch mehr Liebe für die asiatische und orientalische Kulinarik zurück, um sich mit einem eigenen Restaurant in Köln-Mülheim zu verwirklichen. Mit Komps Gespür für Aromen und mit dem Gespür für Atmosphäre der Architektin Martha Chen Nunes gelang es den beiden Frauen, die alte Industriehalle am Rhein in einen Ort zu verwandeln, an dem die Sterneköchin ihre Gäste mit kulinarischen Reiseberichten verzaubert. Herausforderungen gab es auf diesem Weg mehr als genug, eine alte Industriehalle in ein Sternerestaurant zu verwandeln, war dabei wohl die geringste. Der ehemalige Lokschuppen präsentiert sich nun als ein großer Gastraum, wobei die Halle in ihrer Kubatur als Ganzes erlebbar bleibt. Auch die Materialität wurde, wo möglich, beibehalten: Rote Ziegelwände, das Holzdach und die konstruktiven Stahlelemente prägen den Raum. Die unterschiedlichen Tageszeiten und das Spiel mit dem Licht schaffen immer wieder andere Atmosphären. An der Stirnseite befindet sich der Eingang in „Lindgens Lokschuppen“. Eine Lounge lädt hier zum Verweilen – mit Blick auf den Dom. An der gegenüberliegenden Wand wird die Liebe der Küchenchefin zum Orient zelebriert: Im Kontrast zum Industrielook verleiht der Goldton der Tapete dem Raum ein warmes Ambiente. Hier befindet sich auch die Theke, davor ein Eichentisch von über 3 Metern Länge als eine Art Chef’s Table – im Raum integriert als Zeichen, dass jeder daran teilhaben kann. Ein zweiter langer Tisch zoniert den Raum und schafft einen Gang zwischen dem Hauptraum und den Zweiertischen an dieser Seite der Halle. Neben Gold sind es die Farben Oliv, Ocker, Kupfer und Braun, die als wiederkehrende Elemente im Raum aufblitzen. Und wenn die Sonne erst einmal untergegangen ist, erzählen die orientalischen Leuchten über der LoungeTheke Geschichten aus einer anderen Welt …

Impressionen