Der Director’s Cut des Glücksbringers

Mochi

Die Verbindung traditioneller japanischer und europäischer Einflüsse, die Idee hinter der Küche des „Mochi“, ist auch am neuen räumlichen Gewand ablesbar.

Als das „Mochi“ 2012 ein renovierungsbedürftiges Geschäftslokal in der Praterstraße im 2. Wiener Bezirk bezog, war nichts zu spüren von dem lebendigen Treiben, das heute die Szenerie bestimmt. Damals holten sich die vier Betreiber die Kreativen vom BÜRO KLK für Sanierung und Interiorgestaltung ins Team – und nach knapp einem Jahrzehnt Dauerbetrieb zeichnet BÜRO KLK auch für das Re-Design des populären Lokals verantwortlich.

GastronomieMochi GmbH
Standort1020 Wien, Österreich
Gesamtfläche52 m²
 
AusführungBÜRO KLK
FotografieDavid Schreyer
Der geometrisch gefaltete Küchenblock aus Stampflehm, realisiert durch den Vorarlberger Lehm-Pionier Martin Rauch, ist das zentrale gestalterische Element des Innenraums.

Theresie Kohlmayr, Jonathan Lutter & Christian Knapp (Büro KLK)

Mit Qualität, Tradition und Ästhetik haben Sandra Jedliczka, Tobias Müller, Eduard und Nicole Dimant die Basis für das besondere Erscheinungsbild des zu einer kulinarischen Marke avancierten „Mochi“ geschaffen. Weshalb das Team von BÜRO KLK sich für die Renovierung auch an der bisherigen Einrichtung orientierte – hatte dieses funktionierende Konzept doch maßgeblich den Charakter des Lokals als einen Ort der lebendigen Zusammenkunft geprägt. Und so lief das Projekt bürointern auch nicht als „Neugestaltung“, sondern als „Mochi Director’s Cut“: Optimierung, Anpassung an veränderte Bedürfnisse des Personals und der Betreiber. Ein noch konsequenteres und stärkeres Design, mit besonderem Fokus auf Details und der Materialauswahl. Inspiriert von japanischer Keramik und Handwerkskunst, den persönlichen Leidenschaften von Küchenchef Eduard Dimant, und auf der Suche nach noch hochwertigeren Materialien als bisher, wurden die Gestalter bei den Lehmbauten des Vorarlberger Lehmpioniers Martin Rauch und seiner „Lehm Ton Erde“-Baukunst fündig. Lehm steht als Material, für eine traditionelle und auf diese Weise nachhaltige, zukunftsorientierte Bauweise. In Verbindung mit einer zeitgemäßen Planungsmethode, der Parametrik: Der geometrisch gefaltete Küchenblock aus Stampflehm, realisiert von Martin Rauch, ist das zentrale Element des Gastraums im Erdgeschoss. Als Kontrast zu der spürbaren Massivität der Theke komplementiert ein Baldachin nicht nur das reduzierte Ensemble, er führt auch die parametrisch entwickelte Linienführung und die sinnliche Stofflichkeit der Materialität fort: Geschützt hinter Galerieglas reagieren Leinenstoffe mit ihrer Textur auf die gezielten Lichtakzente.Während das ruhige Separee im Untergeschoss nicht renoviert wurde, bleibt mit dem Re-Design die besondere Atmosphäre im Erdgeschoss erhalten. Das geschäftige Treiben mehrerer Köche hinter der Stampflehmbar, ihre routinierten Bewegungen gleichen einer einstudierten Choreografie.

Impressionen