Grüner Pudel in alten Gemäuern

Pudelbar im Renthof

Ein historischer Ort, zum pudelwohl fühlen.

Das historische Gebäudeensemble „Renthof Kassel“, 1298 als Karmeliterkloster erbaut, ist das zweitälteste Gebäude Kassels und eines der bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt. Mit der Neueröffnung als Hotel, Restaurant und Bar wurde dieser historische Ort erstmals seit vielen Generationen wieder der breiten Öffentlichkeit bewusst und erfahrbar gemacht.

GastronomieRenthof GmbH
Standort34117 Kassel
Gesamtfläche899 m²
InnenarchitekturArchitektengemeinschaft Groger Grund Schmidt & ATELIER 30 Architekten
PlanungsbüroRenthof Kassel
Zum Profil
FotografieJens Distelberg
Leitmotiv des Umbaus war es, mit dem Charme des Alten vielfältige Erlebnisräume für das Hier und Jetzt zu schaffen und so einen Ort wieder im kollektiven Gedächtnis zu verankern.

Uwe Kleinkauf, Kirstin Homburg-Kleinkauf, Rainer Holzhauer (nicht im Bild)

Von Kloster und Hof- und Gewerbeschule über Ritterakademie und Universitätsgebäude, auch Gericht und Archiv bis zum „Lebensraum für Senioren“ des Vereins für Volkswohl: Mit der wahrlich wechselvollen Geschichte des „Renthof“ gingen jeweils erhebliche Umbauten und Veränderungen einher, die bis heute in der Baustruktur und an der Fassade des Ensembles ablesbar sind. Als das Pflegeheim vor rund 15 Jahren in einen Neubau umsiedelte, ergriffen die Unternehmer Uwe Kleinkauf mit seiner Frau Kirstin Homburg-Kleinkauf und Rainer Holzhauer die Chance, den „Renthof“ behutsam zu sanieren und Einheimische wie auch Gäste durch eine Umnutzung zu Hotel und Gastronomie an dem historischen Juwel teilhaben zu lassen und wieder im kollektiven Gedächtnis zu verankern. Dabei war es das Leitmotiv des Umbaus, mit dem Charme des Historischen vielfältige Erlebnisräume für das Hier und Jetzt zu schaffen. Gut aufgehoben und „pudelwohl“ sollen sich die Gäste fühlen, die „Pudelbar“ erinnert augenzwinkernd daran – ebenso der ein oder andere Königspudel, der hinter den alten Gemäuern auf die Gäste wartet. Die Architektengemeinschaft Groger Grund Schmidt – mit jahrelanger Erfahrung in Umbau- und Sanierung von Kulturdenkmälern – erwies sich dabei als der richtige Partner. „Aufspüren und Bewahren vorhandener Qualitäten, um eine atmosphärische, emotional dichte Architektur zu schaffen“, ist das Ziel der Architekten. Sämtliche Elemente vor 1900 sollten erhalten bleiben, alle Ausbauten der letzten Jahrzehnte wurden dafür entfernt. Und so überraschte während der Bauphase der Fund eines gemauerten historischen Rundbogens zwischen den beiden Barräumen, der freigelegt werden konnte, ebenso wie der einer Wendeltreppe, die nun von der Bar ins Untergeschoss führt. Die Zeitreise zurück in die Geschichte führte man auch in der Innenausstattung weiter: Jeder Gebäudeflügel ist von einer anderen Stilrichtung geprägt, kein Raum ist wie der andere. Die Entdeckungstour im „Renthof“ aber geht weiter, nun in die Zukunft gerichtet. Während des Lockdowns hat man das Haus auf Nachhaltigkeit hin überprüft – vieles war bereits da, dennoch konnte Neues gelernt und ergänzt werden. Wie der „Grüne Pudel“, der nun auf Speise- und Getränkekarten auf Regionalität und nachhaltige Produkte verweist.

Impressionen