Pausieren mit Vorbildcharakter

Vi

Das "Herz des Unternehmens"

Mag sich die Kantine als dunkler Raum im Untergeschoss mit einem Speiseplan aus Fertiggerichten als Klischee in den Köpfen halten, so hat sich die Betriebsgastronomie in der Realität längst weit davon entfernt. Mit dem Mitarbeiterrestaurant „Vi“ an seinem Hauptstandort in Allendorf geht Viessmann, ein Hersteller von Energiesystemen, seit August 2020 allerdings noch einen großen Schritt weiter.

GastronomieViessmann Werke GmbH & Co. KG
Standort35108 Allendorf
Gesamtfläche2.419 m²
 
Planungsbüroblocher partners
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Ausführungblocher partners
FotografieJoachim Grothus für blocher partners
Es (das Büro) fungiert als Herzstück des Unternehmens, weil es der Unternehmensgeist ist, der hier gelebt und weiterentwickelt wird.

Jürgen Gaiser

Denn das Familienunternehmen Viessmann hatte den Wunsch, seinen Mitarbeitern am Stammwerk in Allendorf mehr zu bieten als ein Restaurant. Der von RSE Planungsgesellschaft entworfene pavillonartige Neubau sollte als das „Herz des Unternehmens“ ein Raum der Begegnung und des Austauschs werden, in dem neben Business-Lunch und Entspannung auch Co-Working, Networking, Meetings und Veranstaltungen stattfinden können. Die Innenarchitekten von blocher partners haben diese Vision in eine entspannte Atmosphäre mit fließenden Bereichen übersetzt. Hier wird ihre Philosophie, dass der Kantine im Zuge der Veränderung unserer Arbeitswelten eine neue Qualität zukommt, ablesbar: Strukturen schaffen, um in entspannter Atmosphäre gemeinsam oder auch allein Ideen zu entwickeln. Ein Shared Space für kreative Pausen als Verlängerung des Arbeitsplatzes. Aber auch ein Ort, um zu genießen, zur Ruhe zu kommen. Als Ergänzung zum weitsichtigen, betrieblichen Gesundheitsmanagement: regionale Produkte, frisch und ohne Geschmacksverstärker zubereitet, den unterschiedlichen Bedürfnissen und Arbeitszeiten der Mitarbeiter gerecht werdend. Die verschiedenen Bereiche mit rund 750 Sitzplätzen im Inneren und weiteren 360 Plätzen auf der Terrasse sind offen gestaltet, dennoch als eigenständige Zonen erlebbar. An der verglasten Längsfassade strukturiert eine eingestellte Gitterstruktur den Raum: Vorhänge zwischen den Tischen erlauben kleinere Einheiten – und lassen den Business-Lunch kurzerhand in ein Meeting übergehen, über das flexible Deckenschienensystem Multi-Lane können mit wenigen Handgriffen Trennwände und Tafeln angehängt werden. Die nebenan liegenden Sitzinseln und kleineren Tischgruppen orientieren sich zum Mittelpunkt des Restaurants, zum „Marktplatz“ mit warmer Theke und Café-Bar. Angrenzende Besprechungsinseln laden zum unmittelbaren Verweilen. An ihren Rückseiten befinden sich Podeste – zusammen mit ausziehbaren und flexiblen Tribünen ermöglichen sie weitere Raumszenarien, im Blick den fließenden Übergang auf die Terrasse und in den begrünten Außenbereich.

Impressionen