Weinbar Meier
Ein Kulturdenkmal erhalten und die Tradition des Familienbetriebs in die Zukunft tragen: Die junge Generation des Weinguts Meier in Weyher hatte die Idee, den vorhandenen Gewölbekeller des Hauses nicht mehr als Lager, sondern gastronomisch zu nutzen. Bis zur Eröffnung als Weinbar war es jedoch ein weiter Weg. Der denkmalgeschützte Keller aus dem 18. Jahrhundert im Barockgebäude „Zahnsches Haus“ schien mit seiner Dunkelheit und Feuchtigkeit nicht gerade prädestiniert für die Bewirtung von Gästen. Aber Architekt Sebastian Metz – selbst ein Kind der Region und mit seiner Heimat eng verbunden – nahm die Herausforderungen der historischen Bausubstanz an. Zunächst galt es, den Raum zu entfeuchten und dauerhaft trockenzulegen, denn aufgrund der kapillaren Struktur von Sandstein zog das alte Gemäuer die Feuchtigkeit aus dem Erdreich nach oben. Dies gelang mit einem Elektrolysesystem, das die aufsteigende Feuchtigkeit auf ein Minimum reduziert. Die zweite Schwierigkeit ergab sich durch das vorhandene Gefälle des Bodens, das mit einem Sichtestrich mit Fußbodenheizung ausgeglichen wurde. Die raue Optik des neuen Bodens kontrastiert mit dem roten Gemäuer aus unregelmäßigen Sandsteinquadern und harmoniert doch in der Konzentration auf das pure und ehrliche Material. Ein Ansatz, der sich auch in der Philosophie des Winzers widerspiegelt, der seine Weine ohne Zusätze herstellt. Gäste betreten die „Weinbar Meier“ am höchsten Punkt des Gebäudes, das in ausgeprägter Hanglage liegt. Empfangen werden sie an einer massiven Theke, die von einem stimmungsvollen Arrangement aus Pendelleuchten illuminiert wird. Man blickt direkt in die beiden Gasträume – den etwas kleineren für persönliche Runden und den tiefer liegenden Gewölbekeller, wo man an Holztischen mit markanten Stahlfüßen sitzt. Petrolfarbene Polsterstühle sorgen für den einzigen farbigen Akzent in den Räumen, die allein durch ihre urtümliche Atmosphäre und die spürbare Historie ihre Wirkung entfalten.