Decantei Das Wirtshaus

Mitten in Brixens Altstadt, zwischen barockem Dom und Priesterseminar versteckt gelegen, befindet sich die ehemalige Dechantei, wo sich einst das Leben der Brixner Domherren abspielte. Mit dem neuen Wirtshaus „Decantei“ soll ein kleines Stück der Geschichte weiterleben. Nur sind es nicht mehr die hohen Herren, die hier Bier und herzhafte Speisen genießen, sondern jeder ist willkommen.

pedevilla architects
39031 Bruneck (BZ)
Südtirol

Galerie

„Einfach nur ein Wirtshaus, ohne Schnickschnack“ sollte es werden, ein Gasthaus, in dem sich der Alltag vergessen lässt. Das war die Idee des Besitzers der Alten Dechantei. Geselligkeit, Bodenständigkeit und Leidenschaft zu verkörpern, dabei die Tradition der Südtiroler Stuben mit dem Zeitgeist zu verbinden, das war die Aufgabe an pedevilla architects aus Bruneck. Zur Straße hin ließen die Architekten die Fassaden der „Decantei“ nahezu unverändert. Lediglich die ausgetauschten Fenster- und Türelemente machen auf das Neue aufmerksam. Öffnet man diese, so wird man eingenommen von der Magie der alten Gemäuer, deren bauliche Anfänge bis in das 13. Jahrhundert zurückreichen und die sich mit den modernen Akzenten zu einer außergewöhnlichen Atmosphäre verweben. Um dies zu erzielen, gaben die Architekten dem Gebäude zunächst seinen ursprünglichen Charakter zurück. Eingebaute Räume und Oberflächen der letzten Jahre wurden zurückgebaut, historisch wertvolle Elemente erhalten oder wiederhergestellt, bereits vorhandene und zugemauerte Öffnungen im Sinne des Denkmalschutzes freigelegt. Die Geschichte soll für die Gäste von heute wieder erlebbar werden. Im Inneren ist die „Decantei“ der historischen Struktur entsprechend in kleine Räume gegliedert. Von der Straße kommend betritt man die Bar, im hinteren Teil des Raumes liegt der Durchgang zu den aufeinanderfolgenden Gaststuben, die durch Abtrennungen und unterschiedliche Deckenstrukturen einzelne Bereiche bilden. Eine umlaufende Wandtäfelung in allen Räumen fasst die Zeitschichten optisch zusammen. Um die komplexe Altersstruktur des historischen Gebäudes für den Gast erlebbar zu machen, weisen Jahreszahlen aus Messing auf diese Zeitschichten hin. Von der Bar und von den Stuben aus setzt sich die Raumfolge nach außen fort: Der mittelalterliche Schattenhof auf der einen und der Sonnengarten auf der anderen Seite runden das Ensemble ab. Materialien und Oberflächen verbinden alles, aufs äußerste reduziert schaffen sie ein einzigartiges Ambiente und lassen die Tradition wiederaufleben. Heimisches Lärchenholz, händisch geglätteter Kalkfeinputz und handgefertigte Elemente aus Messing – Ausdruck lokaler Handwerkskunst.