Die Metzgerei

Ein denkmalgeschütztes Gebäude von 1907 war Stammsitz der Stuttgarter Metzgerei Häderle. Fleisch gibt es dort noch immer, jedoch in zubereiteter Form. Heute sorgt das Restaurant „Die Metzgerei“ am Bismarckplatz für eine bodenständige Küche. Und sogar dafür, dass sich der urbane Raum hier im Stuttgarter Westen neu belebt.

SOMAA
70197 Stuttgart
Deutschland

Galerie

„Ein authentisches Erlebnis zu schaffen, auf gastronomischer wie auf architektonischer Ebene, das stand im Vordergrund unserer gemeinsamen Arbeit mit dem Betreiberehepaar“, sagt Hadi A. Tandawardaja vom Büro SOMAA aus Stuttgart. „Außerdem wollten wir einen Ort der Kommunikation für das Stadtviertel schaffen, zugänglich für alle. Einen Ort, der eine einfache, aber anspruchsvolle Küche bietet.“ Mit dieser Zielvorgabe setzten Betreiber und Architekten das Projekt um. Zu dem in drei Teilbereiche gegliederten Lokal gehören heute ein Hauptgastraum mit Theke sowie zwei weitere kleinere, intimere Gaststuben. Sie bieten Gästen ein abgestimmtes Angebot an Sitzmöglichkeiten: Vom informellen Zusammenkommen im Lounge-Bereich, der sich um eine tiefe holzverkleidete Sitznische in der Fensterlaibung zum Platz orientiert sowie an der mit Rindsleder überbezogenen Bar, die den Hauptraum dominiert, bis hin zu intimen Sitznischen mit einfachen Bänken aus gebürstetem Lärchenholz. Im hinteren der beiden kleinen Räume bilden in Tontöpfen aufgehängte Grünpflanzen ein lebendiges und natürliches Wandbild, das sich vom schwarz gestrichenen Wandhintergrund abzeichnet. Neben dem lebendigen Freibereich vor dem Restaurant, welcher mit massiv hölzernen Tischen und Bänken bestückt ist, versteht sich auch der Innenraum als lebendiger Ort des kommunikativen Austauschs. Hier griff der Betreiber zu einem Trick und wählte nachträglich eine engere Bestuhlung für die langen Bänke, was zu einem regen Austausch unter den Gästen führte. „Das Miteinander und Sich-Kennenlernen sind erwünscht“, beschreibt es Tandawardaja. Einzelne Raumnischen bieten bis zu sechs Personen eine intimere Gruppenatmosphäre. Bücherregale erinnern ans heimische Wohnzimmer und verleihen zusammen mit erdigen, warmen Farbtönen eine vertraut-wohnliche Atmosphäre. Kontraste aus starken Farbtönen zonieren den Gastraum und schaffen Individualität. Das vielseitige Sitzangebot ermöglicht die Nutzung des Restaurants von früh morgens bis spät abends, als Frühstückscafé, Mittagstisch, Restaurant und Bar. „Besonders stolz sind wir auf die Reaktion der Nutzer und Gäste sowie die katalysatorische Wirkung, die das Projekt mit auf das gesamte Stadtviertel ausgeübt hat.“