Die Farben des Weines

Heinrichshof Vinothek

Fremdgegangen: Was soll die Toskana an der Mosel?

Mit der Übernahme des elterlichen Betriebs durch die Söhne Peter und Ulrich Griebeler wurde das Weingut Heinrichshof“ zu einem der Zugpferde, die die Modernisierung der Moselregion vorantreiben. Seit 2014 vergrößerten die Brüder – nun in zehnter Generation – die Anbaufläche, führten nachhaltigen Weinbau ein und bauten den Betrieb nach Qualitätskriterien aus.

GastronomieWEINGUT HEINRICHSHOF Peter & Ulrich Griebeler GbR
Standort54492 Zeltingen-Rachtig
Gesamtfläche167 m²
 
Planungsbürokplus konzept GmbH
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Ausführungkplus Konzept GmbH
Fotografiekplus konzept studios
Bereits im Eingang des Gebäudes wird der Gast mit dem großgezogenen Panorama-Motiv der lokalen Weinlagen empfangen (...).

Bettina Kratz & Markus Kratz

Das Zusammenspiel der langen Tradition des Weinguts mit der Vorstellung von Erneuerung wird hier in Zeltingen, in der großen Moselschleife am Fuße der Schieferhänge, in der seit August 2021 wieder eröffneten Vinothek „Heinrichshof“ spürbar. Die Modernisierung der Verkostungsräume wie auch das Branding der Weinmarke übernahmen Bettina und Markus Kratz mit ihrem Design- und Architekturbüro kplus konzept aus Düsseldorf. Sie, die Innenarchitektin, und er, der Kommunikationsdesigner, bezeichnen sich selbst als „Mosel-Aficionados“. Wenige Häuser vom „Heinrichshof“ entfernt hatten sie bereits vor einigen Jahren ein altes Winzerhaus in das Ferienapartmenthaus „Weingarten 1897“ verwandelt. Auch diesen beiden Kreativen und Weinliebhabern geht es darum, den Kulturraum Mosel mit zeitgemäßen Inszenierungen und Angeboten neu erlebbar zu machen. „Gleiche Wellenlänge also, um unseren Visionen rund um den Wein gemeinsam freien Lauf zu lassen“, erklären die Gestalter. Für die alte Weinvilla, den ehemaligen Sitz der Winzerfamilie Griebeler, rund 100 Meter vom Weingut entfernt, bedeutete dies ein Ende der „Fremdeleien“, wie Bettina Kratz das einstige Toskana-Flair nennt, mit Terrakottafliesen auf dem Boden des Verkostungsraums. Stattdessen ein authentisches Gestaltungskonzept, das sich an der Region, ihren Rohstoffen und Farben orientiert. Das Blauschwarz des Schiefergesteins der Weinberge, das die Mineralität in den Wein bringt, findet sich im Boden wieder. Der große Gastraum, das „Kabinett“, ist im warmen, kräftigen Grünton von Weinlaub gehalten. Der „Kleine Salon“ dagegen spielt mit einem Rotton an den Wänden auf den preisgekrönten Rotwein des Hauses an. Das Goldgelb der Moselsonne strahlt Gäste und Besucher im Verkaufsraum an – mit Probiertheke und in die Flurzone integriertem Weinschrank ist hier Raum für spontane Tastings. Das große Fenster des Kabinetts, als eine Art „Fensteralkoven“ mit Eichenholz eingefasst, lädt dazu ein, sich auf der Fenster-Sitzbank niederzulassen und bei einem Glas Zeltinger Himmelreich mit den Gedanken über Mosel und Weinberge hinweg zu wandern.

Impressionen