Alpiner Balance-Akt

Launsberghütte

Hier trifft urige Berghütte auf moderne Küche. Ursprung auf Zukunft und Tradition auf Innovation.

Die Revitalisierung der Launsberghütte, auf 870 Meter Meereshöhe hoch über dem Kärntner Mölltal, eröffnete einem alten Almgebäude neue Möglichkeiten. Das innenarchitektonische Konzept erstrebte das Freilegen der „Urhütte“ mit minimalen Eingriffen. Ein moderner Anbau ergänzt die Jausenstation.

GastronomieLaunsberghütte
StandortA-9821, Obervellach, Österreich
Gesamtfläche 180 m²
 
PlanungsbüroAnne Prestel Innenarchitektur
Zum Profil
AusführungAnne Prestel Innenarchitektur
FotografieStefan Müller-Naumann
Die Materialien des Designkonzepts sind ehrlich, echt, einfach, authentisch und regional, genau wie die Produkte der Küche: Brot, Butter, Speck, Nudeln, Wild und Fisch.

Anne Prestel

Dass sich Innenarchitektin Anne Prestel aus München gut auf ländliche Strukturen versteht, hat sie schon mit einem Hofladen und einem englischen Cottage bewiesen. Bei diesem neuen Auftrag ging es um den Umbau einer traditionellen Hütte in beinah unberührter Natur. Diese für das südliche Kärnten typische Almhütte verfügte über einen Natursteinsockel, kleine Fenster, Holz-Blockbauweise im ersten Obergeschoss und über ein flaches, weit auskragendes, mit Holzschindeln gedecktes Krüppelwalmdach – alles errichtet mit einfachen Mitteln und Ressourcen. „Das ganzheitlich architektonisch-innenarchitektonische Konzept zielte darauf ab, den ursprünglich eher introvertierten Stein-Holz-Bau wiederherzustellen und mit einem Anbau im Geist der Moderne zu verbinden, welcher sich mit Beton, Holz, Kupfer und Glas zur Natur maximal öffnet“, sagt Anne Prestel. Dabei war es selbstverständlich für die Innenarchitektin, die ruralen Materialien und Konstruktionen zu übernehmen: einfach, ehrlich und nachhaltig. Für Architektur wie Interieur galt eine reduzierte, minimalistische Leitlinie. Von der alten Hütte setzt sich der moderne Anbau deutlich ab, er öffnet sich mitsamt Küche in die Natur und auf eine luftige Freiterrasse. Die Küche entstand dabei als moderne Holz-Skelett-Konstruktion aus Materialien wie Glas, Edelstahl, Lärche. Die Fuge zwischen Alt und Neu ist akzentuiert, auch durch betriebsnotwendige Technik. Auch im Innenraum setzt sich das dialektische Prinzip fort: Zum dunklen Holz im Bestand kontrastieren moderne, naturfarbene Holzleimplatten. Den Gastraum, das Herzstück, erweitert ein moderner Wintergarten. Hier treffen Altbestand und eine moderne Stahlkonstruktion windgeschützt aufeinander. Der Koch ist im offenen Anbau für den Gast immer sichtbar und präsent, verfügt aber nun über eine zeitgemäße, hygienisch einwandfreie Küche. Hier wird das denkbar einfachste Prinzip von Kochen, Bedienen und Essen thematisiert. Auf der Karte stehen Speck mit Brot, Nudeln, Wild und Fisch von benachbarten Erzeugern. Dazu werden regionaler Wein, Bier sowie Säfteund Wasser aus dem Brunnen angeboten.

Impressionen