Köstlicher Dreiklang als kulinarische Krönung

Salon Sacher

Typische Kaffeehausausstattung, gekrönt durch den süßen Klassiker.

Nach dem Re-Design des „Sacher Eck“ Ende 2017 haben die Architekten von BWM ein Jahr später die „Sacher Stube“ einer Neugestaltung unterzogen. Im legendären Hotel Sacher, in unmittelbarer Nähe zur Wiener Staatsoper, lädt der „Salon Sacher“ nun auf eine kulinarische Zeitreise ein – mit Cocktailkreationen und Delikatessen inspiriert von den Rezepten der einstigen Grand Dame des Hauses, Anna Sacher.

GastronomieSalon Sacher
Standort1010 Wien, Österreich
Gesamtfläche70 m²
 
PlanungsbüroBWM Architekten und Partner ZT GmbH
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AusführungBWM Architekten und Partner ZT GmbH
Fotografie© BWM Architekten/ Severin Wurnig
Korallrot-farbene Akzente bringen einen frischen Ton in den Raum und sind eine Reverenz an die Zeit, aus der die ursprüngliche Sacher Stube stammte.

Johann Moser, Erich Bernard, Daniela Walten & Markus Kaplan

1832 beauftragte Fürst Metternich den Bäckerlehrling Franz Sacher, ein süßes und kostbares Meisterwerk für seine anspruchsvollen Gäste zu backen. Der Dreiklang aus Schokolade, Aprikosenmarmelade und Schlagsahne bildete nicht nur die Basis für das Erfolgsrezept der Sacher-Torte, sie wurde zum Wahrzeichen des rund 40 Jahre später eröffneten Luxushotels und der Stadt Wien selbst. Mit einem gelungenen Zusammenspiel von Originalelementen unterschiedlicher Epochen schicken die Designer die Gäste des „Salon Sacher“ auch mit ihrem Interior-Konzept auf Zeitreise. Mit Schwarz und Glanzeffekten kombiniert geht es zurück in die Zwanziger- und Fünfzigerjahre. Klassische Art déco-Farbtöne wie Creme, Rosa, Pfi rsich und vor allem Koralle setzen farbige Akzente. „Das Korallenrot ist dabei eine abgewandelte, ins Heute transportierte Form des charakteristischen Sacher-Rots“, erklärt BWM-Architekt Erich Bernard. Das geometrische schwarz-weiße Muster des Bodens dagegen ist eine Reminiszenz an die Fünfziger, die Inspiration war eine späte Skizze des Architekten und Wiener Werkstätten-Mitbegründers Josef Hoffmann aus dieser Zeit. Das historische Highlight des Raumes findet sich aber an der Decke: Der Umbau legte die originale Stuckdecke von 1881 wieder frei, die BWM nun durch einen großen ovalen Deckenausschnitt gekonnt inszenieren. Im Raum ist die Bar das zentrale Element. Sie greift die ovale Form auf und spielt mit den Farben und Materialien: eine in Messing gefasste Steinplatte als Tresenoberfläche, bronzefarbene Spiegelstreifen als Verkleidung, in denen sich das Muster des Bodens und das Schwarz der Hocker abbildet. Helle Akzente setzen die wie Blütenstile sich aufrichtenden Kugelleuchten der Wiener Designerin Megumi Ito. Die ruhigere Café-Zone wird durch eine freistehende korallenrote Sitzbank vom Treiben an der Bar abgegrenzt. Und auch hier finden sich originale Elemente wie die Messingfüße der Tische und nicht zuletzt die Thonet-Stühle. Typische Kaffeehausausstattung, gekrönt durch den süßen Klassiker.

Impressionen