Feinsinnige Flexibilität

Shokudo - Sushi & Noodels

Der erste Platz 2022 in der Kategorie "Restaurants" wartet mit einer besonderen Leichtigkeit in der Gestaltung auf.

Seit Ende des 19. Jahrhunderts hat sich Darmstadt-West – im Osten an die Stadtmitte, im Norden an den Hauptbahnhof angrenzend – zu einem Standort überwiegend für Gewerbe, Bildung und Forschung entwickelt. Europäische Weltraumorganisationen wie ESOC und EUMETSAT sind hier vertreten, ebenso die Hochschule Darmstadt mit zahlreichen Gebäuden. Grund genug für andere Unternehmen, sich ebenfalls in dieser illustren Nachbarschaft anzusiedeln.

GastronomieShokudo Restaurant, Hung Do Pham
Standort64295 Darmstadt
Gesamtfläche68 m²
 
PlanungsbüroDESIGN IN ARCHITEKTUR
Zum Profil
AusführungDesign in Architektur
FotografieSonja Schwarz Fotografie
Mit (...) roten Farbakzenten und einer Thekenverkleidung die schimmernden Fischschuppen ähnelt werden im Gastraum Gestaltungselemente der Japanischen Kultur aufgegriffen.

Ingo Haerlin & Bianca Lautenschläger-Haerlin

Für Hung Do Pham ist das "Shokudo" bereits das dritte Lokal in Darmstadt, mit dem er seine asiatische Heimat kulinarisch nach Deutschland bringt. Gemeinsam ist allen Restaurants, dass sie die unterschiedlichen Facetten der japanischen Kultur zelebrieren, jedes für sich aber eigenständig gestaltet ist. Für das „Shokudo“ übernahm das heimische Büro Design in Architektur die Gestaltung des kleinen Gastraums in einer der Gebäudeecken des Erdgeschosses. Die Herausforderung dabei bestand in der bestmöglichen Ausnutzung der Fläche und einem gelungenen Umgang mit der geringen Raumhöhe. Auf eine Gliederung in unterschiedliche Bereiche wurde verzichtet, stattdessen stand die möglichst großzügige Gestaltung der Fläche und eine optimale Nutzung im Vordergrund. Dies gelingt mit einem reduzierten wie auch hellen und freundlichen Farbkonzept für Oberflächen und Materialien. Zudem entsteht durch die filigranen Holzlamellen der Wandverkleidungen und der umlaufenden Bank eine spürbare Leichtigkeit. Die Bank mit ihren verschiebbaren Sitzkissen ist es auch, die dem Raum seine Flexibilität gibt. Je nach Tischkonstellation lässt sich die Bestuhlung dem Tagesgeschäft anpassen. Selbst beim abendlichen Feiern an langer Tafel, freistehend im Raum, wirkt die Bank nicht als ungenutztes Möbel, sondern als stimmiges Interior-Element. Es erinnert an den kreativen Umgang mit kleinen Räumen der japanischen Kollegen. Mit der feinsinnigen Gestaltung des „Shokudo“ haben Design in Architektur einen Ort geschaffen, der zu mehr als nur zum Mittagstisch mit Hung Do Phams beliebter Küche einlädt. Es ist ein Ort entstanden, dem es dank seines besonderen Ambientes gelingt, die „Bürostadt“ auch außerhalb der Arbeitszeiten zu beleben.

Impressionen